Freie Lernzeiten, offener Unterricht, Seminarkurse

Öffnung des Unterrichts in der Sek II

Die Schüler*innen unserer Mittelstufe kennen durch die besondere Klassenorganisation, die Altersmischung, den themenzentrierten Unterricht, freies Lernen, Praktika et cetera ein hohes Maß an Individualität, das durch eigene Lern- und Arbeitsvorhaben unter selbst formulierten Leitfragen mit eigenen Zeiteinteilung gekennzeichnet ist. Insofern ist es ein klares Anliegen der Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen unserer Schule, Elemente des gewohnten Arbeitens in die Oberstufe mitzunehmen.
Konzeptionell verankert sind freie (fach- und methodengebundene) Lernzeiten und eine dreiwöchige Studierzeit in der Einführungsphase und eine einwöchige Studierzeit zu Beginn des 2. Semesters der Qualifikationsphase.

Die freie Lernzeit

Einmal in der Woche haben die Schüler*innen der 11. Klassenstufe die Möglichkeit ihre Arbeitsvorhaben eigenständig (EVA) zu gestalten, gekoppelt an Absprachen mit den Lehrkräften. Diese Absprachen werden auch im Sinne einer Lernberatung genutzt. Die zu bearbeitenden Themen betreffen den Unterricht oder ergänzen diesen. Die Schüler*innen formulieren Forscherfragen und Arbeitsvorhaben und bearbeiten diese selbständig in Bezug auf den Arbeitsweg und auch auf die Art der Präsentation.

Seminarkurse

Die Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule bietet für die ersten beiden Semester der Qualifikationsphase drei unterschiedliche Seminarkurse zur Auswahl an. Diese sind den drei Aufgabenfeldern zugeordnet und wissenschaftspropädeutisch angelegt. Sie ermöglichen forschendes Lernen und leiten im Kontext eines übergreifenden Rahmenthemas zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten an. Das schulinterne Curriculum sieht für die gymnasiale Oberstufe als einen wesentlichen Schwerpunkt das fächerverbindende Lernen und Arbeiten vor.
Die Rahmenthemen der Seminarkurse sind bewusst offen formuliert, um auch gezielt auf die 5. Prüfungskomponente vorzubereiten.Da sich alle Schüler*innen Arbeitsvorhaben selbst wählen und bearbeiten, präsentieren sie am Ende des 2. Semesters gemeinsam ein Kolloquium. Mit Ausstellungen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Workshops, künstlerischen Darbietungen et cetera werden die verschiedenen Ergebnisse präsentiert.
Die drei Seminarkurse finden parallel statt und haben den Status von Ergänzungskursen, vergleichbar mit „Studium und Beruf“. Die Schüler*innen decken durch sie also keine fachliche Belegverpflichtung ab, können aber mit ihnen ihre Verpflichtung erfüllen, ausreichend Kurse zu belegen. Die Kurse werden im 1. und 2. Semester der Qualifikationsphase angeboten. Sie werden wie Grundkurse mit drei Wochenstunden unterrichtet. Es wird eine Klausur geschrieben oder einer Klausurersatzleistung erbracht (1/3 der Gesamtnote). Die Seminarkurse bieten die Möglichkeit, innerhalb des vom Thema vorgegebenen, weit gefassten Rahmens individuelle Interessen zu entwickeln und konkrete Themen zu finden, die auch den Anforderungen der 5. Prüfungskomponente genügen. Der Seminarkurs ist somit nicht nur zur Vorbereitung der Erstellung einer Seminararbeit (BLL) gedacht. Die Schüler*innen können sich genauso gut einem anderen Thema zuwenden oder den Themenkomplex in einer Präsentation im Rahmen der 5. PK behandeln. Es werden die inhaltlichen und methodischen Kenntnisse bzw. Fähigkeiten vermittelt, auf deren Grundlage jede*r seinen*ihren eigenen Interessen entsprechend selbstständig eine Arbeit als BLL oder Präsentation in Einzel- oder Gruppenarbeit erstellen kann. Ziel des Kurses ist einerseits, dass alle Teilnehmer*innen am Ende des 2. Semesters sowohl eine 20-seitige wissenschaftliche Arbeit erstellt haben als auch eine ausführliche Präsentation in einer Gruppe zu einem Thema ihrer Wahl erarbeiten und vorstellen, andererseits in einer gemeinsamen Veranstaltung ihre Ergebnisse präsentieren.